Lage in Lützerath spitzt sich zu
Fridays For Future Münster ruft auch über die freien Tage zum Protest für den Erhalt Lützeraths und zum Stopp des Braunkohleabbaus auf. Carla Bardehle, aktiv in der Ortsgruppe, erklärt hierzu: “Die Lage in Lützerath spitzt sich weiter zu. Entgegen klimaphysikalischen Realitäten und der politischen Gebotenheit versuchen RWE und die Landesregierung Fakten zu schaffen und ohne Legitimation einen Ort dem Erdboden gleichzumachen”. Bardehle ergänzt: “Wir werden alles tun, um mit Druck vor Ort und in ganz Deutschland die Räumung zu verhindern. Es gibt keinerlei Notwendigkeit für eine Räumung und Zerstörung Lützeraths. Vielmehr soll hier politisches Erpressungskapital geschaffen werden, um die Klimaneutralität aus bloßer Profitgier heraus künstlich in die fernere Zukunft zu verschieben.”
Am 14.01.23 findet in Lützerath eine zentrale Kundgebung statt. Bereits vorher wird vor Ort und dezentral in ganz Deutschland der Druck aufrechterhalten, um eine Zerstörung abzuwenden. “Mit Lützerath steht und fällt das 1,5‑Grad-Ziel und das Pariser Klimaabkommen”, so Benedikt de Sousa von FFF Münster. “Deswegen stehen wir auf für Lützerath und kämpfen dafür, die 650 Millionen Tonnen Braunkohle im Boden zu halten, anstatt sie der Profitmaximierung auf Kosten unseres Überlebens zu opfern.”
Die Ortsgruppe weist ferner darauf hin, dass es politisch eine realistische Möglichkeit gibt, Lützerath zu erhalten. „Der Hauptbetriebsplan von RWE läuft Ende diesen Jahres aus. Das Wirtschaftsministerium von NRW unter Mona Neubaur kann die Bezirksregierung Arnsberg dazu anweisen, den Antrag des Energiekonzerns für die Weiterführung des Tagebaus abzulehnen. RWE kann dann im Anschluss dazu aufgefordert werden, einen Betriebsplan vorzulegen, der sich nicht auf Lützerath erstreckt”, so de Sousa. Laut dem Rechtswanwalt Dirk Teßmer enstehe so kein Rechtsanspruch auf eine Entschädigung für RWE.
Fridays for Future Deutschland hat daher vor kurzem dazu aufgerufen, vorgefertigte Postkarten an die Wirtschaftsministerin Mona Neubaur zu schicken, um sie auf Ihren Handlungsspielraum aufmerksam zu machen. Die Postkarten sind auf der Webseite der Bewegung bestellbar.