Wir streiken, bis ihr handelt! Ankündigung der Fahrraddemo in Münster am 12. November
Fridays for Future geht weiter auf die Straße. Während in Berlin SPD, Grüne und FDP über die Bildung der neuen Koalition verhandeln, findet im schottischen Glasgow die diesjährige UN-Klimakonferenz (COP26) statt. Staats- und Regierungschef*innen bzw. ihre Unterhändler*innen treffen sich unter Beobachtung und kritischer Begleitung von Expert*innen und zivilgesellschaftlichen Bündnissen und Organisationen, um internationale Klimaschutzbemühungen zu koordinieren.
“In den letzten Tagen wurden immer wieder einzelne Initiativen von Staaten oder Unternehmen öffentlichkeitswirksam vorgestellt. Unter diesen Initiativen finden sich zwar einige gute Ansätze, sie reichen in der Summe aber bei weitem nicht aus, um die Welt endlich auf einen 1,5‑Grad Pfad zu bringen. Zugleich werden alle Versprechen dieser Welt die Klimakrise nicht aufhalten können. Den vielen Worten müssen jetzt endlich Taten folgen.”, fordert Henriette Pollmeier von Fridays for Future Münster. Dabei drängt die Zeit. Sechs Jahre nach Paris ist noch viel zu wenig passiert.
Die reichen Staaten dieser Erde, zu denen auch Deutschland gehört, stehen bei der Bekämpfung der Klimakrise besonders in der Pflicht. Historisch betrachtet ist Deutschland der viertgrößte Emittent von Treibhausgasen (BMU, Klimaschutz in Zahlen, 2021). Deshalb trägt Deutschland zusammen mit den anderen Industriestaaten in besonderem Maße die Verantwortung für diese globale Krise. Die Folgen der fortschreitenden Erderwärmung treffen hingegen vor allem die Länder des sog. globalen Südens besonders früh und hart. Ihnen fehlen oft – insbesondere aufgrund jahrhundertelanger Ausbeutung während und nach dem imperialen Kolonialismus – die notwendigen Ressourcen für den erforderlichen Umbau und die Klimafolgenbekämpfung. Mit der globalen Erwärmung geht also auch eine Menschenrechts- und Gerechtigkeitskrise einher. Die reichen Industriestaaten haben folglich zwei große Aufgaben zu erfüllen: Einerseits müssen sie ihre eigene Politik konsequent an einem 1,5‑Grad konformen CO2-Restbudget ausrichten. Außerdem müssen sie ihre Versprechen von Paris endlich umsetzen und die ärmeren Staaten bei der Bekämpfung der Folgen der Klimakrise finanziell unterstützen.
„Gleichzeitig ist es vielen Vertreter*innen aus Ländern des globalen Südens wegen Visa- und Akkreditierungsproblemen, fehlendem Zugang zu Covid-19-Impfstoffen und veränderten Reisebestimmungen nicht möglich, in diesem Jahr nach Glasgow zur COP26 zu reisen. Dabei braucht es ihre Stimmen für eine effektive Bekämpfung der Klimakrise und die Gestaltung des Weges zu echter Klimagerechtigkeit.“, erklärt Vincent Heitzer, Teil der Münsteraner Ortsgruppe von Fridays for Future.
“Wir streiken, bis ihr handelt!”. Um den Druck auf die Verantwortlichen in Berlin, Düsseldorf und überall auf dem Globus aufrechtzuerhalten und sie an ihre Versprechen zu erinnern, geht Fridays for Future Münster auch an diesem Freitag (12.11.2021) wieder auf die Straße. Startpunkt der Fahrraddemo durch Münster ist der Domplatz um 15 Uhr. Am Ende der Demonstration wird es eine Abschlusskundgebung in der Stubengasse geben.