#PeopleNotProfit — Wir brauchen endlich globale Klimagerechtigkeit

#PeopleNotProfit — Wir brauchen endlich globale Klimagerechtigkeit

Es sind noch rund vier Wochen bis zum zehn­ten glob­alen Kli­mas­treik von Fri­days for Future, und auch in Mün­ster wer­den die Aktivist*innen am 25. März auf die Straße gehen. 

Inter­na­tion­al ste­ht der Kli­mas­treik unter dem Mot­to #Peo­pleNot­Prof­it. Im Zen­trum des Protestes sollen die Per­spek­tiv­en der­jeni­gen Men­schen ste­hen, die schon heute am stärk­sten unter der Kli­makrise lei­den (sog. MAPA — most affect­ed peo­ple and areas), deren Stim­men und Forderun­gen aber in poli­tis­chen Debat­ten viel zu oft über­hört wer­den. Weltweit bedro­hen die Erder­hitzung und Umweltzer­störun­gen schon heute das Leben und die Gesund­heit unzäh­liger Men­schen. Meist sind dabei die Staat­en, die his­torisch und gegen­wär­tig am wenig­sten zur Kli­makrise beige­tra­gen haben, am stärk­sten von ihren Fol­gen betroffen. 

Die Kli­makatas­tro­phe ist auch das Ergeb­nis jahrhun­derte­langer Aus­beu­tung und Unter­drück­ung. Diese fand ihren Anfang im Kolo­nial­is­mus und Impe­ri­al­is­mus der Neuzeit und wirkt bis heute in neokolo­nialen Struk­turen fort. Noch immer wer­den weltweit Men­schen und Ökosys­teme ungeachtet der drama­tis­chen Fol­gen für Men­sch und Plan­eten für den (eige­nen) Prof­it aus­ge­beutet. Konz­erne aber auch staatliche Entscheidungsträger*innen stellen indi­vidu­ellen Prof­it über das Leben von Men­schen, über plan­etare Gren­zen.”, erk­lärt Vin­cent Heitzer von Fri­days for Future Münster. 

So derzeit auch in Ugan­da und Tansa­nia: Der franzö­sis­che Min­er­alölkonz­ern Total beab­sichtigt, Erdölfelder am Ufer des Albert­sees im Osten Ugan­das sowie im Murchi­son Falls Nation­al­park zu erschließen. Das Öl soll anschließend über eine beheizte Erdölpipeline, die soge­nan­nte East African Crude Oil Pipeline (EACOP), an die Küste Tansa­nias trans­portiert und von dort ver­schifft wer­den. Durch die Förderung des Erdöls wür­den jährlich rund 33 Mil­lio­nen Ton­nen CO2 freige­set­zt wer­den. Darüber hin­aus befürcht­en Aktivist*innen vor Ort weit­ere schw­er­wiegende Risiken für die Umwelt und die lokale Bevölkerung. Durch den unkon­trol­lierten Aus­tritt von Erdöl im Rah­men der Bohrak­tiv­itäten etwa dro­ht die Ver­schmutzung des Albert­sees sowie des Vic­to­ri­asees, Lebens­grund­lage für rund 40 Mil­lio­nen Men­schen in Ugan­da. Die Ver­schmutzung dieses Wasser­reser­voirs hätte somit drama­tis­che Fol­gen für die Bevölkerung. (für näher­er Infor­ma­tio­nen zur EACOP vgl. u.a. https://plus.tagesspiegel.de/politik/reise-zu-den-verursachern-evelyn-achams-kampf-gegen-den-bau-einer-ol-pipeline-366049.html). 

Unzäh­lige weit­ere Beispiele für die rück­sicht­slose Aus­beu­tung von Men­schen und Plan­eten find­en sich weltweit. Doch angesichts der eskalieren­den Kli­makrise und fortschre­i­t­en­der Umweltzer­störung bedarf endlich neuer Per­spek­tiv­en für MAPA.

Es kann keine Klim­agerechtigkeit ohne inter­na­tionale Gerechtigkeit und Sol­i­dar­ität geben. Als ersten Schritt hin zu ein­er klim­agerechteren Welt fordern Aktivist*innen weltweit daher auch die Umset­zung von soge­nan­nten Kli­marepa­ra­tio­nen. Diese sollen den schon heute am stärk­sten von der Kli­makrise betrof­fe­nen Staat­en die Finanzierung von Kli­maan­pas­sungs­maß­nah­men ermöglichen. Eine solche Neu- und Umverteilung von Ressourcen stellt einen wichti­gen Schritt hin zu ein­er klim­agerechteren Welt dar.”, ergänzt Matil­da Kohnen von der FFF-Orts­gruppe Münster.

Beginn der Kundge­bung am 25.03. in Mün­ster ist 14.00 Uhr an den Aaseekugeln / Ecke Bis­mar­ck­allee und Wesel­er Straße. Die Kundge­bung find­et unter den gel­tenden Coro­na Bes­tim­mungen statt. Nähere Infor­ma­tio­nen fol­gen. Bere­its am kom­menden Fre­itag, den 25.02., find­et in Mün­ster außer­dem eine Fahrrad­de­mo statt. Start­punkt ist 14:00 Uhr am Domplatz. 

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