Fridays for Future Münster: „Wer Straßen sät, wird Autos ernten!”

Fridays for Future Münster: „Wer Straßen sät, wird Autos ernten!”

Der Glob­ale Kli­mas­treik der Fri­days for Future- Bewe­gung am 3. März wird in Deutsch­land auch unter dem Zeichen ein­er sozial-gerecht­en Verkehr­swende ste­hen. Die Fri­days for Future- Gruppe aus Mün­ster kri­tisiert das Vorhaben der FDP und ihres Verkehrsmin­is­ters Volk­er Wiss­ing, den Aus­bau von Auto­bah­nen in der Verkehrspoli­tik zu priorisieren.

 „Die Stu­di­en­lage in der Verkehr­swis­senschaft ist klar,” schildert Khai Müller-Glunz. „Wer Straßen sät, wird Autos ern­ten! Es mag sein, dass bre­it­ere Straßen kurzfristig für weniger Stau sor­gen, wie die FDP argu­men­tiert. Langfristig führen mehr Auto­bah­nen aber zu mehr Autoverkehr, somit zu mehr Staus und damit zu steigen­den CO2-Emis­sio­nen. Dabei ist der Verkehrssek­tor ohne­hin ein beson­ders großes Manko in der deutschen Klimapoli­tik. Er macht rund ein Fün­f­tel der deutschen Treib­haus­gase aus und es gibt kein­er­lei Maß­nah­men von unserem Verkehrsmin­is­ter, diese Emis­sio­nen hin­re­ichend gemäß dem deutschem Kli­maschutzge­setz zu reduzieren. Das hat sog­ar der regierung­seigene Experten­rat in Bezug auf Wiss­ings Kli­maschutz- Sofort­pro­gramm geurteilt!”

Mehrere hun­derte zusät­zliche Auto­bahnkilo­me­ter sind im “Bun­desverkehr­swege­plan 2030” aus dem Jahr 2003, dem wichtig­sten Instru­ment der Verkehrs­pla­nung, vorge­se­hen. Im Mün­ster­land soll zum Beispiel die B51 nach Han­dorf, vor allem am Han­dor­fer Kreuz, erweit­ert wer­den. Achim Specht von der Bürg­erini­tia­tive B51 Han­dorf, die sich gegen diesen Aus­bau wehrt, sagt dazu: „Der Aus­bau der B 51/B 64 wurde 2016 im Bun­desverkehr­swege­plan beschlossen. Der Aus­baubeschluss basiert auf der Prog­nose steigen­der Verkehre. Diese sind auf der B51 zwis­chen Tel­gte und Mün­ster-Han­dorf nicht nur nicht einge­treten, son­dern ver­ringerten sich sog­ar deut­lich. So sind die Verkehre an der offiziellen Dauerzählstelle 5330 des Lan­des NRW in Höhe Han­dorf von 2016 bis heute um 21% zurück­ge­gan­gen, konkret von 19.051 auf 15.089 Fahrzeuge. Der Aus­bau ist also völ­lig unnötig.”

Durch die geplanten Bauar­beit­en an den Auto­bah­nen wür­den bun­desweit Kosten in Mil­liar­den­höhe entste­hen. „Dieses Geld wird drin­gend für den Aus­bau der Schienen, eine dichtere Tak­tung des ÖPN­Vs sowie für gün­stigere Tick­ets für die Bevölkerung benötigt. Die Poli­tik hat in der Ver­gan­gen­heit struk­turelle Vorteile für den Autoverkehr geschaf­fen, sodass ein Auto aktuell, ins­beson­dere auf dem Land, die beste Mobil­ität für Indi­viduen garantiert. Es muss endlich die Frei­heit für Men­schen geben, umwelt­fre­undlichere Alter­na­tiv­en zum motorisierten Indi­vid­u­alverkehr zu nutzen, ohne per­sön­liche Nachteile davon zu haben.”, so Benedikt de Sousa, aktiv bei Fri­days for Future Mün­ster. „Wir fordern einen Aus­baustopp von Auto­bah­nen und eine sozial-ökol­o­gis­che Verkehrswende!” 

Die Großdemon­stra­tion der Klimabe­we­gung begin­nt in Mün­ster am Fre­itag, den 3. März mit ein­er Kundge­bung um 15 Uhr am Dom­platz. Gegen 16 Uhr sind ver­schiedene Demon­stra­tionszüge in Rich­tung Prom­e­nade geplant. Anschließend soll eine rote Lin­ie unter dem Mot­to „1,5‑Grad-Grenze” um Mün­sters Stadtk­ern gebildet wer­den. Das Orgateam bit­tet die Teil­nehmenden daher, möglichst mit einem roten Klei­dungsstück zu erscheinen und ver­weist für weit­ere Infor­ma­tio­nen auf ihre Kanäle auf Twit­ter, Tik­Tok, Insta­gram sowie auf die eigene Webseite. 

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